'Digitale Intellektuelle': Ego-Dokumente und Selbstzeugnisse in digitalen Datenbanken

Ausgewählte Beispiele

Rebecca van Koert

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Eine der ältesten Datenbanken für Selbstzeugnisse ist die Schweizerische Selbstzeugnis-Datenbank. [1] In ihrer jetzigen Form existiert die Datenbank seit 2003, basiert aber auf drei älteren Projekten, die in dieser Datenbank zusammengefasst werden: Das Projekt "Deutschschweizerische Selbstzeugnisse (1500-1800) als Quellen der Mentalitätsgeschichte" war zwischen 1996 und 2003 unter der Leitung von Kaspar von Greyerz an den Universitäten Zürich und Basel angesiedelt. Die beiden anderen, "L'éducation domestique au miroir des écrits personnels en Suisse romande 1750-1820" und "Valorisation scientifique des écrits personnels de Suisse latine (1500-1820)", werden aktuell unter der Leitung von Danièle Tosato-Rigo an der Universität Lausanne realisiert. Ziel der Datenbank ist es, ein "Abbild der vorhandenen Überlieferungssituation" zu schaffen, jedoch kein vollständiges Inventar aller Selbstzeugnisse der Schweiz. Auch eine Digitalisierung erfolgt nicht, lediglich der Verweis auf den jeweiligen Archivstandort. Forschungsergebnisse der Arbeit mit den angegebenen Quellenbeständen sind jedoch aufgeführt und zum Teil in den noch bestehenden Einzelprojekten nachlesbar.

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Bei der Quellenauswahl ist der klare geographische Bezug zur Schweiz erkennbar, und auch ein klarer zeitlicher Rahmen ist gesetzt. Angesichts der angegebenen ca. 1.700 Dokumente von Autoren unterschiedlicher sozialer Herkunft scheint die Datenbank auf den ersten Blick zumindest einen Eindruck von der Vielzahl und dem Variantenreichtum schweizerischer Selbstzeugnisse geben zu wollen. Besonders bemerkenswert ist auch, dass das Quellenkorpus nicht nur die Frühe Neuzeit abdeckt, sondern das Konzept des Selbstzeugnisses auch zumindest teilweise für die "Sattelzeit" fruchtbar zu machen scheint. [2] Betrachtet man aber dann das Verständnis von 'Selbstzeugnis', wie es in der Einleitung formuliert wird ("Unter Selbstzeugnissen verstehen wir alle Texte, in denen eine Person über sich, ihr familiäres Umfeld oder ihre Gemeinschaft Auskunft gibt, im Kern Autobiographien und Lebenserinnerungen, Tagebücher aller Art, Reiseberichte, kommentierte Wirtschaftsnotizbücher, Chroniken, Haus- und Familienbücher"), [3] trifft man auf einen eng gefassten Selbstzeugnisbegriff, der sich im Prinzip lediglich auf narrative Lebenserzählungen beschränkt. Auch der Sachverhalt, dass die Datenbank Selbstzeugnisse von Frauen und Kindern einschließt, kann über diesen Umstand nicht hinwegtäuschen. Eine große Quellengruppe wurde "aus pragmatischen Gründen", [4] die leider nicht näher ausgeführt werden, ausgeschlossen: Briefe. Angesichts der letztlich doch recht einseitigen Quellenauswahl würden gerade Briefe jedoch eine wichtige und notwendige Ergänzung des Quellenkorpus darstellen. Vor allem für die Intellektuellengeschichte hätte man dank des klaren geographischen Bezugs der Quellen zum Schweizer Raum die Möglichkeit, Netzwerke des Wissensaustauschs und der Kommunikation zwischen Intellektuellen herauszuarbeiten. Da die festgelegte Definition von 'Selbstzeugnis' jedoch durch neue Datenbestände erweitert werden könne, das angewandte Konzept also flexibel zu sein scheint, erscheint der kategorische Ausschluss von Briefen noch weniger sinnvoll, sodass die Datenbank hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt.

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Zwischen 2004 und 2012 bestand an der Freien Universität Berlin die "DFG-Forschergruppe 530. Selbstzeugnisse in transkultureller Perspektive" [5] unter der Leitung von Claudia Ulbrich. Eine ganze Reihe interessanter Arbeiten mit und über Selbstzeugnisse ist hier entstanden. Im Folgenden soll es aber lediglich um die drei digitalen Datenbanken bzw. Editionen gehen, die das Projekt hervorgebracht hat. Die erste Datenbank [6] befasst sich mit Selbstzeugnissen im deutschsprachigen Raum von 1400-1620. Gabriele Jancke versteht ihre Kompilation als Nachschlagewerk, um die von ihr in ihrer vorherigen Arbeit [7] benutzten Quellen einer breiteren wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen und weitere Untersuchungsmöglichkeiten zu eröffnen. Im Prinzip soll die Datenbank also Janckes Forschungsstand abbilden und ihn für weiterführende Arbeiten zur Verfügung stellen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht auch hier explizit nicht und ist auch nicht angestrebt.

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Insgesamt umfasst die Datenbank 234 autobiographische Texte. Auch hier wird der Begriff 'Selbstzeugnis' also recht eng gefasst, wenngleich die Autorin eine konkrete Auseinandersetzung mit dem Konzept schuldig bleibt. Weiter schränkt Jancke das Quellenkorpus auf bereits gedruckte Autobiographien ein. Anders als bei den deutschschweizerischen Selbstzeugnissen will Jancke vor allem die Kommunikationssituation, aus der heraus die Texte entstanden sind, in den Fokus rücken. [8] Die Quellen werden nach einem umfangreichen Fragenkatalog, der auf der Arbeit von Rudolf Dekker [9] basiert, in die Datenbank aufgenommen. Für jede der 234 alphabetisch sortierten Quellen wird dieser Fragenkatalog so vollständig wie möglich beantwortet. Zwar bietet die Datenbank lediglich ein Verzeichnis der Einträge und keine Suchfunktion, doch lassen sich mithilfe des Fragenkatalogs weitere Einschränkungen des Quellenkorpus vornehmen, um gezieltere Untersuchungen durchzuführen. Das hier vorliegende Quellenkorpus stellt bereits eine Auswahl dar, die nicht weiter verkleinert werden kann, ohne dass die darauf basierende Untersuchung an Aussagegehalt verliert. Für eine Erfassung von Selbstzeugnissen und den Aufbau bzw. die Erweiterung einer Datenbank ist der verwendete Fragenkatalog jedoch eine umfassende Grundlage und exemplifiziert gleichzeitig die vielfältigen Fragestellungen, unter denen Selbstzeugnisse bearbeitet werden können.

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Ebenfalls ein Projekt der Forschergruppe 530 ist die digitale Edition von Konversionserzählungen des 16. bis 20. Jahrhunderts [10] unter der Leitung von Angelika Schaser. Die Edition umfasst acht autobiographische Berichte von sechs Personen. Die Prinzipien, nach denen die Transkription der Texte selbst erfolgte, sind leider nicht erläutert, ebenso fehlt eine Auseinandersetzung mit dem Begriff 'Selbstzeugnis'. Namen, Ortsangaben und zentrale Begriffe sind mit einem Glossar verlinkt, das sich beim Klick auf das Wort in einem externen Fenster öffnet. Neben den digitalisierten Texten können auch Beispielabbildungen der Originale sowie eine ausführliche Einführung in die Quelle aufgerufen werden. Diese enthält sowohl biographische Informationen zum jeweiligen Autor der Konversionserzählung als auch Informationen zu Überlieferungszustand und Entstehungskontext der Quelle sowie erste Interpretationsansätze. Leider sucht man jedoch auch in den Einführungen vergeblich eine Arbeitsdefinition von 'Selbstzeugnis' oder einen Bezug zur begrifflichen oder quellenkundlichen Debatte. Ein Beispiel für die Arbeit mit den edierten Quellen wird ebenfalls auf den Seiten des Projekts zugänglich gemacht. [11] Selbst hier bleibt jedoch eine genauere Erläuterung des zugrundeliegenden Konzepts von 'Selbstzeugnis' aus.

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Zwar ist die Edition der Quellen bereits abgeschlossen, das Projekt soll jedoch als 'work in progress' verstanden werden, das zur Diskussion über Ergänzungen und Weiterführungen der Edition und möglicher Untersuchungen von Konversionserzählungen einladen soll. Eine Möglichkeit wäre hier die Intellektuellengeschichte. Wie eingangs bereits beschrieben, zeigen Konversionsberichte der Frühen Neuzeit laut Jutta Held, wie ihre Protagonisten mit einem so einschneidenden gesellschaftlichen Ereignis wie der Reformation umgingen und nach Anpassungsmöglichkeiten an geänderte Bedingungen suchten. Besonders anhand des Berichts von Johannes Ferdinand Franz Weinberger von 1687 lässt sich dies aufzeigen. Weinberger war mit 16 Jahren in den Karmeliterorden eingetreten und studierte später Theologie und Philosophie. Als er jedoch promovieren wollte, verweigerte sein Orden die Zustimmung. Seinen Unmut darüber machte er in seinem Konversionsbericht Luft. Dieser ist aber nicht nur ein Ego-Dokument, das Weinbergers Selbstwahrnehmung als Gelehrter in Bezug zu seinem Orden darstellt, sondern die besondere Bedeutung Weinbergers für die Intellektuellengeschichte liegt in seiner Rolle als Priester begründet. Als solcher wandte er sich mit seinem Unmut über die katholische Kirche und deren Traditionen und - in seinem Fall - Zwängen an eine Öffentlichkeit, die er von der Kanzel aus erreichen konnte. Bevor sein Konversionsbericht in gedruckter Form erschien, trug er ihn in Form von Predigten vor, um mehr Menschen gegen die katholische Kirche zu mobilisieren. [12]

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Ein weiteres Ergebnis der Forschergruppe 530 ist die Datenbank "Mitteldeutsche Selbstzeugnisse aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges",[13] herausgegeben von Hans Medick und Norbert Winnige. Ziel des Projektes ist ebenfalls die digitale Edition der Quellen, wobei sich das Korpus aktuell auf nur vier Texte beschränkt, die jedoch umso gründlicher aufbereitet sind. Bei allen vier Texten handelt es sich zwar um Chroniken mit autobiographischem Schwerpunkt, auf das breite Quellenspektrum der Selbstzeugnisse wird jedoch hingewiesen. Der Edition vorangestellt ist eine ausführliche Einführung in das Projekt, die Selbstzeugnisse wie folgt definiert: "Vor allem machen sie zugänglich, wie Autorinnen und Autoren von Selbstzeugnissen ihre Welt sowie sich selbst als handelnde, leidende und erfahrende Personen wahrgenommen und dargestellt haben. Vor diesem Hintergrund erscheinen Selbstzeugnisse als besonders geeignet, um Vorstellungen und Konzepte von Person, Subjektivität und Individualität in der Neuzeit zu untersuchen". [14] Wie auch bei Benigna von Krusenstjern werden also die zeitgenössischen Autoren zugleich auch als Objekt der Darstellung verstanden. Neben der Beschreibung des Erlebten wird an dieser Stelle wie auch in den auf diesem Projekt basierenden Arbeiten aber noch ein weiterer Aspekt von Selbstzeugnissen deutlich, nämlich die Konstruktion des eigenen 'Ich' im Schreibprozess. Der Autor erzählt nicht nur im Text sein eigenes Leben nach, sondern das Schreiben ist gleichzeitig auch ein sinngebender Prozess, durch den ein Zusammenhang zwischen den erlebten Situationen hergestellt werden soll und infolge dessen auch die eigene Persönlichkeit konstruiert werden kann. [15] Der inhaltliche Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Untersuchung der Wahrnehmung und Verarbeitung von physischer und psychischer Gewalt während des Dreißigjährigen Krieges und soll einen ersten Baustein für eine Geschichtsschreibung über diesen Zeitraum aus alltagsgeschichtlicher Perspektive liefern.

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Jeder Transkription ist eine ausführliche Einführung vorangestellt, die Informationen zur Biographie des Autors, Überlieferungssituation und zum Entstehungskontext der Quelle, ferner Hinweise zur Handschrift des Originals sowie einen Interpretationsansatz liefert. Die Transkription der Texte selbst erfolgte in "leicht modernisierter Form", d.h. beispielsweise Anpassung der f- und s-Laute und partielle Modernisierung der Interpunktion. Einen konventionellen Anmerkungsapparat gibt es nicht, stattdessen aber ein ausführliches Orts-, Personen- und Sachregister. Die entsprechenden Begriffe sind unterlegt, die Erläuterung wird eingeblendet, sobald die Maus darüberfährt. Ein Wechseln der Browser-Fenster ist somit nicht nötig. Unterhalb des Textes finden sich Erläuterungen inhaltlicher Art, wie es auch in einer gedruckten historisch-kritischen Edition üblich ist. Besonders gelungen ist die Präsentation der Faksimiles neben dem transkribierten Text. Auch hier genügt das Darüberfahren mit dem Mauszeiger, um die Handschrift an der entsprechenden Stelle zu vergrößern und die Transkription mit dem Manuskript zu vergleichen. Weiterhin ist die Möglichkeit gegeben, durch die gezielte Auswahl bestimmter Bereiche innerhalb einer Quelle eine Druckversion zu erstellen.

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Neben den Einführungen, den Transkriptionen und den Faksimiles der Handschriften ist dem Projekt ein Anhang beigefügt. Dieser bietet die Möglichkeit, das gesamte Textkorpus nach Autoren, Orten, Personen, Referenzen, Zeiträumen oder bestimmten Begriffen zu durchsuchen. Auch die freie Suche ist möglich. Außerdem finden sich im Anhang weitere Erläuterungen, das ausführliche Register, eine Karte Mitteldeutschlands in den Jahren 1620 bzw. 1640 und ein ausführliches Literaturverzeichnis. Insgesamt bietet dieses Projekt damit nicht nur die Abbildung des Forschungsstandes und der Ergebnisse eines Projekts, sondern vielmehr ermöglicht es auch die weiterführende Arbeit mit den edierten Quellen. Die Datenbank präsentiert sich im Hinblick auf die dem Projekt zugrundeliegenden Fragestellungen als ständig erweiterungsfähig und ist gleichzeitig eine Orientierungshilfe für weitere Datenbanken bzw. digitale Editionen.

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Im Zusammenhang mit der Intellektuellengeschichte bietet sich in dieser Datenbank das Tagebuch von Caspar Heinrich Marx (1600-1635) als Quelle an. Dieser war, wie der eben genannte Weinberger, katholischer Priester, promovierte 1629 an der Universität Erfurt und wurde kurz darauf sogar Dekan der theologischen Fakultät. Nach der Niederlage der kaiserlichen Heere gegen Gustav II. Adolf von Schweden bei Breitenfeld 1631 verschärfte sich die Situation für die katholische Bevölkerung der Stadt ohne den Schutz des städtischen Rates rapide. Weil er eine weitere Verschlechterung der Lage des katholischen Klerus befürchtete, begann Marx 1631 ein Amtstagebuch zu führen, in das er minutiös alle Übergriffe der schwedischen Garnison gegenüber Katholiken und katholischen Institutionen sowie später die Diskriminierungen durch die lutherische Obrigkeit eintrug. Dazu gehörten unter anderem auch Plünderungen der Kirchen sowie der Bibliotheken und Archive der umliegenden Klöster, erhöhte Steuern für Katholiken und die Vertreibung von katholischen Gelehrten, was später ein wichtiges Hilfsmittel für Restitutionsansprüche darstellte. Marx selbst wurde 1633 seiner universitären Verpflichtungen enthoben und als Dekan durch den lutherischen Theologen Johann Matthäus Meyfart ersetzt, nicht jedoch ohne die Herausgabe der Amtsinsignien an seinen Nachfolger immer wieder hinauszuzögern, wie er ebenfalls jeweils in seinem Tagebuch vermerkte. Ebenso verzeichnete und kommentierte er alle Treffen mit anderen katholischen Geistlichen, deren Ziel das Vorgehen gegen die als Unrecht empfundene Diskriminierung durch die lutherische Obrigkeit war, sowie sämtliche Beschwerdebriefe und Hilfegesuche, die er verschickte.

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Zusammenfassend präsentieren sich hier mit Weinberger und Marx zwei unterschiedliche Facetten des frühneuzeitlichen Intellektuellen. Beide hatten einen akademischen Bildungshintergrund, durch den die Auseinandersetzung mit den veränderten Lebensbedingungen überhaupt erst begründet war. Der "weite" Intellektuellenbegriff des Gelehrten ist also problemlos auf beide anwendbar. Beide Akteure bewegten sich außerdem im Spannungsfeld der beiden existierenden Konfessionen und stellten in ihren Selbstzeugnissen dar, wie sie mit den daraus resultierenden Veränderungen umgingen. Während Weinberger für sich in der lutherischen Kirche einen alternativen Lebensentwurf sah, der seinen persönlichen und wissenschaftlichen Interessen zugutekam, erfuhr Marx die lutherische Obrigkeit als Bedrohung für die gesamte katholische Bevölkerung im Allgemeinen und für seine wissenschaftliche Karriere im Besonderen. Auf inhaltlicher Ebene betrachteten also beide Gelehrte dasselbe Phänomen - die Koexistenz zweier Konfessionen - aus unterschiedlicher Perspektive. Was bei beiden jedoch über das Gelehrtentum hinausführt, ist die Tatsache, dass sie ihre beobachtende bzw. passiv erlebende Rolle aufgaben und zu Akteuren wurden. Weinberger tat dies, indem er seine Position als Priester dazu nutzte, um 'öffentlich' - nämlich von der Kanzel aus - gegen die Zwänge der katholischen Kirche zu predigen. Marx hingegen nutzte seine Stellung als ehemaliger Dekan der theologischen Fakultät, um im Interesse der katholischen Minderheit gegen die lutherische Obrigkeit zu protestieren. Wie sich die beiden jeweils Gehör und Einfluss verschafften, nämlich indem sie ihre Stellung nutzten, hing davon ab, wie sie sich selbst und ihre Rolle als Akteure wahrnahmen und wie sie sich nach außen präsentierten. Genau das sind Fragen, die auch die Selbstzeugnis-Forschung an die Quellen stellt. Anders als bei modernen Intellektuellen sind sowohl Marx als auch Weinberger nicht von ihrer sozialen Gruppe und ihrer konfessionellen Prägung zu trennen, im Gegenteil: bei beiden ist gerade die Zugehörigkeit zu einer Konfession der Auslöser für ihre Handlungen.
 

Anmerkungen

[1] Siehe http://wp.unil.ch/egodocuments/de/ <06.10.2015>.

[2] Eine Bestandsaufnahme hierzu legt Maria Rößner-Richarz vor und beklagt den Mangel an Untersuchungen von Selbstzeugnissen der Sattelzeit, speziell zur Selbstwahrnehmung von Adeligen: Maria Rößner-Richarz: Selbstzeugnisse als Quellen adeliger Lebenswelten in der Sattelzeit. Eine Bestandsaufnahme, in: zeitenblicke 9 (2010) Nr. 1 [10.06.2010], http://www.zeitenblicke.de/2010/1/roessner-richarz <24.09.2015>, Abs. 1.

[3] Vgl. https://wp.unil.ch/egodocuments/de/einleitung/ <05.05.2022>.

[4] Vgl. https://wp.unil.ch/egodocuments/de/einleitung/ <05.05.2022>.

[5] Die Forschungsgruppe ist zu erreichen unter: http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/fg530/ <06.10.2015>.

[6] Abrufbar unter: http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/jancke-quellenkunde/ <06.10.2015>.

[7] Vgl. Gabriele Jancke: Autobiographie als soziale Praxis. Beziehungskonzepte in Selbstzeugnissen des 15. und 16. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum (= Selbstzeugnisse der Neuzeit 10), Köln / Weimar / Wien 2002.

[8] Den gleichen Ansatz wählt auch Volker Depkat: Ego-Dokumente als quellenkundliches Problem, in: Marcus Stumpf (Hg.): Die Biographie in der Stadt- und Regionalgeschichte (= Westfälische Quellen und Archivpublikationen 26; Beiträge zur Geschichte Iserlohns 23), Münster 2011, 21-32.

[9] Vgl. Rudolf Dekker: Egodocumenten van Noord-Nederlanders van de zestiende tot begin negentiende eeuw. Een chronologische lijst. Samengesteld door Ruud Lindeman, Yvonne Scherf en Rudolf M. Dekker, Rotterdam 1993, 11ff.

[10] Einsehbar unter: http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/konversionen/index.html <05.10.2015>.

[11] Vgl. Gesine Carl / Angelika Schaser: Konversionsberichte des 17. bis 19. Jahrhunderts als Selbstzeugnisse gelesen. Ergebnisse und Forschungsperspektiven, http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/konversionen/ergebnisse/beitraege/Konversionsberichte_als_Selbstzeugnisse_gelesen.pdf <27.09.2015>.

[12] Die Frage, ob sein Bestreben, die traditionelle Haltung der katholischen Kirche zu hinterfragen und nach alternativen Glaubenskonzepten zu suchen, nicht eher auf egoistischen Motiven fußte als auf einer empfundenen gesellschaftlichen Verantwortung, ist zwar besonders angesichts seiner späteren Re-Konversion naheliegend. Allerdings weisen Bayreuther und andere auf die Problematik der "Eigennützigkeit" als Bewertungskriterium für intellektuelles Handeln hin und kommen zu dem Schluss, dass die Unterscheidung zwischen egoistischen und uneigennützigen Motivationen für die Frühe Neuzeit nicht greift; vgl. Bayreuther u.a.: Kritik in der Frühen Neuzeit - Intellektuelle avant la lettre. Eine Einleitung, in: ders. u.a. (Hg.): Kritik in der Frühen Neuzeit. Intellektuelle avant la lettre (= Wolfenbütteler Forschungen 125), Wiesbaden 2011, 9-32, hier: 10f.

[13] Siehe http://www.mdsz.thulb.uni-jena.de/sz/index.php <06.10.2015>.

[14] Vgl. http://www.mdsz.thulb.uni-jena.de/sz/gesamt.php <06.10.15>.

[15] Hierzu im Besonderen Andreas Bähr: Furcht, divinatorischer Traum und autobiographisches Schreiben in der Frühen Neuzeit, in: Zeitschrift für Historische Forschung 34 (2007), 1-32. Vgl. auch Otto Ulbricht: Ich-Erfahrung. Individualität in Autobiographien, in: Richard van Dülmen (Hg.): Entdeckung des Ich. Die Geschichte der Individualisierung vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Köln / Weimar / Wien 2001, 109-144, der vor allem auf die Erfahrung von 'Individualität' in der Frühen Neuzeit eingeht.

Empfohlene Zitierweise
Rebecca van Koert, 'Digitale Intellektuelle': Ego-Dokumente und Selbstzeugnisse in digitalen Datenbanken (DOI: https://dx.doi.org/10.18716/map/00002/8), aus: Gudrun Gersmann, Friedrich Jaeger, Michael Rohrschneider (Hg.), Virtuosen der Öffentlichkeit? Friedrich von Gentz (1764-1832) im globalen intellektuellen Kontext seiner Zeit (DOI: https://dx.doi.org/10.18716/map/00002), in: mapublishing, 2016, Seitentitel: Ausgewählte Beispiele (Datum des letzten Besuchs).