Von Berlin nach Wien – Friedrich von Gentz als intellektueller Grenzgänger
Einleitung
Alexandra Nebelung
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Friedrich von Gentz erlangte europäisches Ansehen durch seine Schriften gegen die Französische Revolution. [1] Sein unermüdlicher Einsatz gegen die Entartungen der revolutionären Ideen und für die Weiterführung der Koalitionskriege brachte ihn unter anderem in Gegensatz zu seinem Vaterland Preußen und einem Teil seiner engsten Freunde. Doch dies war für Gentz kein Grund, seine Tätigkeiten zu beenden. Die Überzeugung, das Richtige zu tun und befähigt zu sein, seine Mitmenschen aufzuklären, überwog alles andere. Seine Haltungen zu politischen Themen änderten sich jedoch des Öfteren. Gentz überdachte vieles mehrfach, nicht nur seine Meinungen, sondern auch seine Ambitionen. Damit ist er zeitlebens ein Intellektueller gewesen, ein "Verstandesmensch", wie der Duden es definiert. [2] Gentz selbst distanzierte sich bald nach seinem Wechsel nach Wien jedoch von seinem Dasein als freier politischer Schriftsteller. Für ihn stellte der Umzug nach Wien eine entscheidende Wende in seiner Karriere dar. Die Umstände dieses Wechsels, seine Auswirkungen auf Gentz' Karriere und seine eigenen Ansichten werden im Folgenden dargestellt und analysiert.
Anmerkungen
[1] Dieser Beitrag basiert auf den Ergebnissen meiner Bachelorarbeit "Von der Revolution zur Restauration: das Beispiel des Friedrich von Gentz", die 2013 an der Universität zu Köln eingereicht wurde.
[2] Vgl. https://www.duden.de/suchen/dudenonline/Verstandesmensch <04.05.2022>.
Empfohlene Zitierweise
Alexandra Nebelung, Von Berlin nach Wien – Friedrich von Gentz als intellektueller Grenzgänger (DOI: https://dx.doi.org/10.18716/map/00002/2), aus: Gudrun Gersmann, Friedrich Jaeger, Michael Rohrschneider (Hg.), Virtuosen der Öffentlichkeit? Friedrich von Gentz (1764-1832) im globalen intellektuellen Kontext seiner Zeit (DOI: https://dx.doi.org/10.18716/map/00002), in: mapublishing, 2016, Seitentitel: Einleitung (Datum des letzten Besuchs).